Fenster einbauen klingt nach einem einmaligen Akt. In Wahrheit folgt nach dem „großen Moment“ viel Feinarbeit: Laibungen gestalten, Dämmung anpassen, sauber verputzen.

Wenn Du, so wie ich, nicht aufgepasst hast bei den Maßen oder die Befestigung der Fenster weit in die Fensterbacken hineinreicht, dann kostet es Dich intakte Fensterlaibungen. 
Dann musst Du sie rekonstruieren. Meist ist das meine Arbeit. Und ich stehe dabei immer wieder vor neuen Herausforderungen. Es ist viel anspruchsvoller, in einem intakten und bewohnten Gebäude zu rekonstruieren als in einem Neubau oder einem kernsanierten Altbau komplett neu aufzubauen.
Du musst mehr zerstören, hast weniger Platz, und darfst die Funktionsfähigkeit des Fensters nicht einschränken. Ich musst schon richtig gelungene Fensterbacken wieder wegfräsen, weil das Fenster nicht ausreichend aufging.  Ziemlich dumm gelaufen…
Heute arbeite ich bei der Rekonstruktlion von Fensterbacken meist mit  Gipskartonplatten oder Blähglasplatten, die wir in die Laibung setzen. Danach wird armiert, verspachtelt und sauber verputzt. So entstehen gerade und schöne Fensterrahmen.
In den aktuellen Fällen aber, ist es ein wenig komplizierter. Diese meist ein Zentimeter dicken Platten sind zu dick. Aber auf den Falleränchen hält kein Putz. Also hatte ich gut zu tüfteln.

Die Lösung findet sich im Drive-in. Wir sollten uns doch mal die Dämmplatten fürs Bad anschauen…
Unser Thema war eigentlich etwas anderes. Dafür gefielen mit diese kunststoffkaschierten Platten nicht, aber sie sind vielleicht eine Idee für die Laibungen mit knapp fünf Millimetern Dicke…

Die Fensterbänke innen montieren wir tatsächlich erst im August. Es zeigt: Fensterarbeiten ziehen sich – und die Feinarbeit ist oft der größte Zeitfresser.

Im Mai und darüber hinaus lernen wir: Der Fenstereinbau endet nicht mit den letzten Schrauben. Erst mit Laibung und Fensterbank wird das Fenster wirklich fertig. Und dass kann dauern.