Einkaufstipps

Wo bekomme ich als Häuslebauerin speziellere Abwasserrohre wie z.B. Schallschutzrohre?

Vor der Frage stand ich jetzt auch wieder. Bislang haben wir im Fachhandel gekauft bei der Stiller GmbH. Doch im Zuge der Corona-Krise hat Stiller seinen Fachhandel geschlossen. Jetzt musste ich also erneut recherchieren.

Unser Favorit: der Fachhandel.

Bislang war unser Favorit für den Einkauf der Fachhandel. Bei unseren Partnern konnten wir direkt vorbeifahren und unsere Wunschliste gleich mitnehmen gegen Barzahlung oder Kartenzahlung. Außerdem gab es immer eine wunderbare Beratung und bei unserem ersten Partner, Herrn Hoffmann haben wir auch im Lager Varianten zusammenstecken dürfen. Dabei werden Irrtümer, Fehlannahmen und Wissenslücken sofort offenbar und wir haben dank der Kompetenz unserer Partner viel gelernt.

Bei Stiller konnten wir zwar nicht probieren und durch das Lager spazieren, aber wir haben eine tolle Beratung bekommen und konnten alles gleich mitnehmen, vom Bogen bis zum Schutzrohr.

Jetzt hat sich das leider geändert und wir mussten neu recherchieren.

Vier Wege führen zum Erfolg

Grundsätzlich stehen Ihnen vier Wege offen, um einen Partner zu finden, der Ihnen Ihren Sanitärbedarf verkauft:

  • Fragen Sie
  • Recherchieren Sie (im Netz)
  • Rufen Sie an
  • Treffen Sie eine Vereinbarung mit einem Handwerker
  • Internethandel

Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn ich fünf Listenpunkte aufführe, aber nur von vier Wegen spreche. Die Recherche ohne den Punkt Anrufen oder Nachfragen funktioniert nicht.

Fragen Sie nach Empfehlungen

Häufig haben Verkäufer in Baumärkten, Bekannten mit Kontakten zu Sanitärern oder Handwerkern Tipps für Sie. Diese Methode hat bei uns bislang zwei Mal funktioniert.
Aktuell konnten wir auf diese Weise noch keine Empfehlung bekommen. Doch in der Vergangenheit hat das zwei Mal zum Erfolg geführt.

Recherchieren Sie (im Netz)

Recherchieren Sie den Fachhandel in Ihrer Region. Das Internet oder das gute alte Telephon-/Branchenbuch helfen da weiter. Ein Blick auf die Internetseite hilft ihren bei der Auswahl weiter. Manche Fachhändler machen Ihre Position schon dort klar („Wir verkaufen nur an lizensierte Partner“), bei anderen müssen Sie einfach anfragen.

Rufen Sie an oder fahren Sie vorbei

Und damit sind wir bei dem Punkt, um den Sie nicht herum kommen: Sie müssen dann direkt nachfragen, telephonisch oder persönlich.

Treffen Sie eine Vereinbarung mit einem Handwerker

Außerdem sind manche Handwerker bereit, Ihnen das Fachmaterial zu verkaufen. In unserem Fall war das etwas günstiger als bei der vollen Handwerkerrechnung. Und der Handwerkspartner hatte ebenfalls einen Vorteil, da er einen Zwischengewinn berechnen konnte.

Internethandel

Heute haben Sie aber auch die Möglichkeit in Webshops einkaufen zu können. Sie können auf die großen Portale gehen und finden viele Materialen bei E* oder A*.

Bei unserer Recherche habe ich – mangels eines Fachhandelspartners diesmal zwei Internetshops probiert: Megabad, den Webshop von Stiller und Obadis GmbH.

Megabad – eine ausgewachsene Enttäuschung

Megabad ist der Webshop der Stiller GmbH. Eigentlich hatte ich hier hohe Erwartungen. Doch die bisherigen Erfahrungen (Juni/Juli) sind leider, leider zum Abgewöhnen.

Zunächst lief unter der alten Nummer nur ein Anrufbeantworter. Rückruf? Fehlansage. Nach vergeblichen Versuchen und fruchtlosem Warten versuchte ich es mit einer eMail. Auch in diesem Fall – keine Reaktion. Aktuelle Informationen im Netz? – Die gab es nicht. Nach rund zwei Wochen vergeblicher Bemühungen kam dann eine neue Ansage mit dem Verweis auf Megabad. Doch dort funktionierte die Weiterleitung nicht.

Schließlich fuhren wir hin und fanden den Fachhandel geschlossen, auch hier kein Hinweis auf eine entgültige Schließung. Aber immerhin verwies ein Schild auf Megabad.

Dort: Die Artikel des Fachhandels wurden nicht mehr angeboten, der Mitarbeiter, der mich beriet konnte weder die Produkte erläutern noch Zusatzinformationen geben. Lediglich eine Bestellung über einen ESR-Rahmen (das ist ein Überlaufschutz für die Dusche) konnte er aufnehmen und die Kasse bedienen. Da war schon eine Überraschung angesichts unserer früheren Erfahrungen.

Ein Abholen der Produkte ist nicht mehr möglich, Bestellungen und Käufe werden nur noch versandt, ähnlich wie bei Reuter. Dort allerdings können sie noch direkt abholen – wenn auch gegen einen Verpackungs- und Lagerzuschlag.

Zwei Werktage nach der Bestellung erhielt ich eine Bestätigung des Zahlungseinganges um einen weiteren Tag später informiert zu werden, daß kein Zahlungseingang per Vorkasse zu beobachten wäre, ich hätte noch eine Zahlung über Euro 10,44 zu leisten.

Der Sachbearbeiter in der Telephonzentrale hat mich nicht überzeugt. Natürlich ist es legitim, den Sachverhalt überprüfen zu lassen. Doch nach einem offensichtlichen Fehler des Händlers sich Zeit zu nehmen und dann erst eine Bestellung auszuführen, nachdem der eigene Fehler langwierig geprüft werden muss und die Ware bereits bezahlt wurde, halte ich für dreist. Man zeigte definitiv kein Interesse meine Nachteile zu verringern und für eine zeitnahe Lieferung/Lösung zu sorgen.

Für die Prüfung brauchte Megabad mehr als eine Woche, in der noch nicht einmal eine Rückmeldung kam, obwohl sie angekündigt wurde.

Als ich mich dann in der zweiten Augusthälfte zum Stornieren der Lieferung entschloss, war plötzlich der Spediteur in der Leitung.

Mein Fazit nach dieser Erfahrung: Finger weg. Alles was das alte Unternehmen ausgemacht hat, ist jetzt leider nicht mehr wiederzufinden. Weder Kompetenz noch Kundenorientierung, Flexibilität oder Produktvielfalt. Das ist ausgesprochen schade.

Webshop Obadis im Test

Parallel dazu musste ich ja einen neuen Partner zum Erwerb der Sanitärartikel finden. Ich fand zwei Partner, einen hessischen und einen nordrhein-westfälischen. Für den letzteren entschied ich mich: die Obadis GmbH.

Ich wühlte mich also mit Schlagworten durch den Webshop. Das ist wenig erfreulich und zeitintensiv. Doch das Angebot ist sehr umfassend und fast alles, was wir brauchten, war auf Lager und damit umgehend lieferbar.

Nach einer Ansammlung von mehr als 70 Produkten ging es dann zur Kasse, um zu bestellen. Die Bezahlvarianten haben mich nicht begeistert: Vorabkasse, Kreditkartenzahlung oder Sofortüberweisung.

Bei einem unbekannten Händler ist eine Vorabüberweisung nicht empfehlenswert, die Sofortüberweisung aus meiner Sicht ebenfalls nicht, daher: Kreditkartenzahlung. – Die prompt nicht funktionierte. Hintergrund, wie sich nach einem weiteren Telephonat zeigte: Mit älteren Karten funktioniert eine solche Zahlung seit Jahresbeginn nicht mehr. Kurz gefasst, es braucht eine aktuelle 3-D-Karte für eine sichere Bezahlweise.

Nach den Erfahrungen oben geschilderten war ich nicht entzückt, doch sehr ausführlich erklärte mir der Herr am anderen Ende der Leitung seine Situation als Webhändler, seine eigenen Restriktionen und die Auswahl der Zahlungsvarianten. Ich lernte nebenbei viel über die Prinzipien, die für Webshops gelten.

Ich habe mich also für die Zusammenarbeit entschieden, auch wenn ich zwei Kröten schlucken musste. Erstens musst ich die Vorabzahlung, aber abgesichert durch trusted shops, akzeptieren und zweitens den Warenkorb noch einmal zusammenstellen.

Doch in zwei Punkten kam mir Obadis ausgesprochen kundenfreundlich entgegen: Ich erhielt meinen Warenkorb, der technisch schon gelöscht war, in Form von Produktnummern und deren Anzahl per Mail. Das erleichterte mir die Arbeit mehr als gedacht, denn nach der Eingabe von zwei Nummern, poppte mein alter Warenkorb wieder auf. Ich musste ihn nur noch prüfen und erneut zur Kasse gehen.
Zum zweiten bot mir das Unternehmen auf eigene Kosten eine Expresszusendung an.

Wie zugesagt trafen zwei Pakete am Tag nach dem Zahlungseingang an und die Bestellung war bis auf einen Artikel vollständig.

Mein Fazit: Über Obadis kann ich also Gutes berichten und hier werde ich die Zusammenarbeit sicher fortsetzen. Schade nur, daß ein direkter stationärer Handel nicht möglich ist.

Beiden Unternehmen schicke ich übrigens noch einen Hinweis zu diesen Erfahrungsberichten. Man sollte über Jemanden nur das sagen/schreiben, was man auch direkt mitteilen würde.