Abwassermanagement Teil 1

In jedem Haus fällt Abwasser an und muss auch abgeleitet werden. Bei unserer Sanierung planen wir derzeit, wie wir das Abwasser ableiten.

Viele Fragen beschäftigen uns rund um das Abwassermanagement

  • Wo planen wir Badezimmer?
  • Wo planen wir die Küche ein?
  • Wo führen wir die Abwasserstränge lang?
  • Welche Rohre werden genommen?
  • Wie sind sie zu verlegen?

Das sind Fragen, die sich bei unseren ersten Projekten so noch nicht stellten. Wo Küche und Badezimmer lagen, war klar und eine Änderung nicht geplant. Wir wußten damals auch noch nicht um die Unterschiede bei den Abwasserrohren. Nur zweierlei war entschieden, es sollte geräuscharm sein und die Rohrleitungen nicht wie früher kreuz und quer durch das Haus geführt werden.

Heute planen wir mehr selbst und müssen auch mehr recherchieren

In der Regel nimmt man dazu sogenannte HT-Rohre. Das sind graue Plastikrohre in verschiedenen Dimensionen. Im Baumarkt haben Sie sie sich sicher schon gesehen, doch …

„Wer einmal die Nachbarn zwei Stockwerke weiter pieseln hörte…“

Genau das ist mir passiert, als ich bei einem Onkel zu Gast war. Obwohl schon Jahre zurückliegend, habe ich diese akustische Teilhabe nicht mehr vergessen.
Die Folge: Das soll kein Alltagserlebnis in meinem Haus werden. Deshalb verzichte(te) ich auf diese normalen HT-Rohre und leg(t)e Wert auf schallgedämpfte Abwasserrohre.

Schallgedämmte Rohre schützen die Intimsphäre

Insbesondere für Mehrfamilienhäuser, Krankenhäuser und Altenheime gelten besondere Vorschriften. Dafür wurden sogenannte schallgedämmte Abwasserrohre entwickelt. Die sind auch für empfindsame Bauherren und Bauherrinnen geeignet.

Diese vier Marken sollten Sie sich merken

In Sachen Schallschutz haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Marken und deren Serien:

  • Gebrit Silent db-20 und Silent pp
  • Marley Silent
  • Rehau Raupiano
  • Skolan db safe

Sanitärer empfehlen oft HT-Rohre für die Etage, schallgedämmte für Fallrohre

Nach meiner Erfahrung sind zwei Gründe für diese Empfehlungen ausschlaggebend und beide sind nicht schlecht gemeint. Ganz im Gegenteil, die meisten Sanitärfachpersonen meinen es gut mit Ihnen:

Erstens nimmt „man“ im privaten Bereich in der Regel die HT-Rohre. Schauen Sie sich z.B. in Baumärkten um, finden Sie auch keine Schallschutzrohre für Installationen auf einer Etage. Lediglich für Fallrohre (jene dicken senkrechten Rohre, die durch mehrere Etagen abwärts laufen) finden sich schallgedämmte Rohre, meist die blauen Marley-Varianten. Daher empfinden viele Sanitärer eine solche Entscheidung als überdimensioniert. Man könne die Rohre ja auch schallschützend „koffern“.

Zweitens spielen die Kosten eine Rolle. HT-Rohre sind erheblich günstiger als die schallgedämmten Rohre. Das kann sich schnell summieren. Aber – eine gute Planung kann helfen, die Kosten zu reduzieren.

Prüfen Sie also ruhig, wie empfindlich Sie sind.

Schallschutzrohre bekommen Sie nicht überall

Schallschutzrohre sind – wie eben gesagt – keine Baumarktware. Sie können sie fast nur über den Fachhandel erwerben, aber der bleibt einer normalen Häuslebauerin meist verschlossen. Eine Ausnahme bildete hier in Köln der Sanitärfachmarkt Gottfried Stiller, der aber in diesem Jahr seine Türen endgültig geschlossen hat.

Der Onlinehandel ist ein auf den ersten Blick eine praktische Alternative

Doch dank des online-Handels können Sie heute auf digitale Fachmärkte zugreifen. Dazu sollten Sie aber wissen, welches System Sie verwenden wollen. Nicht jeder Sanitärdiscounter führt jedes System oder jede Marke. Gleiches gilt übrigens auch für das Sanitärhandwerk. Nicht jeder Sanitärer arbeitet mit jeder Marke.

Am bekanntesten sind – meines Wissens Geberit und Skolan. Geberit bietet dabei den höchsten Schallschutz mit seiner Serie Silent db20