Ich glaube, mein erster Saugroboter kam vor rund zehn Jahren ins Haus. Damals galten Saugroboter noch als Luxus für faule Hausfrauen. Einen Saugroboter kaufte man damals nicht.

Ein Luxuskauf zu Sonderkonditionen

Es war ein Exemplar des damals vermutlich führenden Anbieters iRobot und eigentlich kostete er ein Heidengeld. Ich leistete ihn mir nur, weil er ein herabgesetztes Vorführmodell war, auf das ich nochmal 20 Prozent Rabatt erhielt. Und ich weiß noch, was ich dachte: „Ich kann ihn ja noch zurückgeben, wenn er nichts bringt.“ Ehrlich gesagt, ich habe mich schon ein wenig geschämt, weil mir dieser Kauf so dekadent erschien.

Wir brauchten einfach Hilfe

Haarknäul und Wollmäuse auf dem Boden.
Die Spuren unserer vierbeinigen Lebens-gefährten. Bild: C.G.

Warum trotzdem einen Saugroboter kaufen? Wir brauchten zu dem Zeitpunkt dringend eine Hilfe gegen Haare, Katzenstreu und den permanenten Baustaub auf drei Etagen.
Wer schon einmal in einem Haus, das saniert wird, gewohnt hat, weiß das es immer dreckig ist. Selbst wenn Sie abkleben, der Staub dringt überall hin. Das schlägt jedem früher oder später aufs Gemüt. Und jeder Häuslebauer hat viel zu wenig Zeit, erst recht für staubsaugen und putzen.

Warum ein autonomer Sauger statt einer Putzperle?

Eine Haushaltshilfe kommt ein, zwei Mal die Woche. Einen Saugroboter können Sie jederzeit losschicken, wenn Sie das Bedürfnis haben. Und Sie können ihn auch so oft losschicken, wie Sie es für sinnvoll halten. Daher war unsere Entscheidung klar.

Ein Rüpel, der mir ans Herz wuchs

Eine norwegische Waldkatze in ihrem Winkel.
Ich verliere schon einmal Haare. Bild: C.G.

Mit großem Radau nahm der kleine Wicht die Arbeit auf, er rempelte sich an Stuhl- und Tischbeinen vorbei, schlug sich mit Kabeln und saugte auch gerne Papiere auf, die er mit Inbrunst zerfetzte. Da ich meine Rechercheergebnisse und Entwürfe überall stapele, war ich von dieser etwas rüpeligen Junge-Hunde-Manier nicht sehr begeistert, aber von der Leistung schon. Sicher, ein Saugroboter ist nicht perfekt, aber er nahm mir damals und auch heute noch so viel Arbeit ab, daß ich gerne die Unzulänglichkeiten in Kauf nehme, vor allem mit zwei Langhaarkatzen im Haus.

Meine Experimentierfreude zeigt auch:
Manche autonomen Sauger sind verzichtbar

Wenig überzeugend waren dagegen Exemplare von Vileda oder Dirt Devil aus dem Discounter, die wir auch schon mal ausprobierten. Nicht nur, daß sie umständlich zu laden waren mit ein- und ausstöpseln, nein, die Saugleistung war auch so schwach, daß sich vorher und nachher kaum unterschieden.

Stufe zwei: Der Wischroboter

Unsere Wischroboter-Varianten. Bild: C.G.

In meiner Begeisterung habe ich auch Wischroboter ausprobiert. Wir testeten mittlerweile, anders als in so manchem TV-Test, verschiedene Varianten.

Die ältere Variante ist mit Mikrofaser- oder beliebigen Reinigungstüchern zu betreiben.

Die neuere Variante arbeitet mit speziellen Aufsätzen. Es gibt drei Reinungsaufsätze, die für trocken, leichtfeucht oder nass genutzt werden. Der kleine Wischwürfel erkennt die Aufsätze selbständig, dank eines eingebauten Codes. Ohne geht es eben nicht.
So niedlich der Wischer auch wirken mag, dies System ist der Tintenstrahldrucker unter den Wischrobotern. Sie können quasi nur mit diesen Aufsätzen arbeiten, was das Ganze auf Dauer ziemlich verteuert. Außerdem halte ich das für wenig umweltfreundlich.
Der Braava kann manuell per Knopfdruck oder mit einer App gesteuert werden, die wir allerdings noch nicht genutzt haben. Keiner von uns hat Lust, sich in eine App einzuarbeiten, wenn es einen simplen Knopf zum Starten gibt.

Zu sehen ist der Wischroboter Braava mit Ladegerät und den Einwegreiseaufsätzen.
Der Braava arbeitet mit einmal-Wischtüchern. Praktisch das autonome Ladegerät. Bild. C.G.

Die Lademöglichkeiten unterscheiden sich bei unseren beiden Varianten auch. Während unser älteres Gerät per Kabel ans Netz gehängt wird, baucht der Braava nur das Ladegerät, den Akku und eine Steckdose. Laden geht also ohne den eigentlichen Wischer und das ist ziemlich praktisch. In beiden Fällen zeigen grüne LEDs an, wann das Gerät einsatzbereit ist.

Stufe drei: Der Saug-Wisch-Roboter

Vor zwei, drei Jahren habe ich dann einen preiswerten Saug-Wisch-Roboter im online-Handel gekauft. Das Exemplar hat mich noch mehr begeistert. Nicht nur, daß er deutlich leiser und weniger rumpelig war, nein, er kann auch noch wischen. Und in beidem ist er nicht schlecht.

Ein weißer Saugwischroboter auf seinem Dauerparkplatz.
Unser Saugwischer, leise und multifunk-tional. Bild. C.G.

Zur Auswahl steht bei meinem Exemplar die Möglichkeit, mit einem Wassertank wischen zu lassen oder mit feuchten Reinigungstüchern. Das finde ausgesprochen praktisch.
Wir haben Parkettboden, der bekanntlich empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert. Anderseits haben wir aber auch Fliesen (im Korridor), die Wasser vertragen und auch vertragen können. So habe ich die Möglichkeit zu variieren.

Selbst skeptische Freunde wurden überzeugt

Im letzten Jahr dann, haben wir Freunden einen solchen Roboter geschenkt. Die Großfamilie konnte meines Erachtens etwas Hilfe brauchen. Obwohl, sie waren von dem Geschenk erst gar nicht begeistert, sie kannten die Vileda/Dirt-Devil-Varianten… Doch mit dem kleinen Saug-Wisch-Roboter kam auch bei Ihnen ein bester Freund ins Haus, der heute jeden Tag läuft. So wünsche ich mir meine Geschenke, nützlich und geliebt….

Meine Tipps für die Auswahl eines Saugroboters

  • Ohne Ladestation geht gar nichts.
    Eine vernünftige Ladestation, die der Sauger ansteuert ist aus meiner Sicht wichtig, auch wenn er sie nicht immer findet.
  • Achten Sie auf die Raumgrößenangaben.
    Manche Geräte sind nur für kleine Räume geeignet. Entscheiden Sie sich für die größeren Raumgrößen. Diese Geräte halten länger durch. Bei uns laufen unsere Saugis länger. Der Reinigungsmodus (chaotisch oder geregelt) ist weniger relevant.
  • Bei Teppichen sind die Sauger weniger geeignet, v.a. bei langfloorigen.
  • Apps sind wirklich verzichtbar. Der on/off-Knopf reicht für unsere Zwecke. Doch eine Timerfunktion ist praktisch.

Bereiten Sie den Raum vor

  • Lassen Sie Papiere besser nicht herumliegen. Sie werden gerne zerfetzt oder verstopfen die Ansaugöffnung.
  • Räumen Sie Kabel zur Seite. Saugroboter erhängen sich gerne daran.
  • Möbel mit Bodenschienen sind eine beliebte Auffahrgelegenheit, von der die Sauger nicht mehr herunter kommen.
  • Hinderniserkennung ist sinnvoll, gerade bei empfindlichen oder antiken Möbeln
  • Achten Sie auf eine Stufenerkennung. An Treppen stürzen die kleinen Helfer gerne ab.
  • Zwischen Möbeln, die zu eng stehen, z.B. unter Essecken bleiben sie aufgrund ihrer Größe ebenfalls gerne hängen. Da lohnt es sich, die Stühle hochzustellen.

Meine Tipps für die Auswahl eines Wisch- oder Saugwischroboters

  • Multigeräte sind vielseitiger und damit sehr empfehlenswert.
  • Achten Sie auf Geräte, die sie mit Pads oder Tüchern betreiben können. Das spart Geld.
  • Geräte der jüngeren Generation sind häufig möbelschonender und leiser als alte.

Derzeit gibt es übrigens einen Test auf den Seiten von Heise, der Ihnen vielleicht noch weitere aktuelle Einblicke ermöglicht.