Abwassermanagement Teil 2: Der Weg allen Abwassers
Um das Abwasser im eigenen Haus mitzuplanen, sind ein paar Grundkenntnisse rund um das Führen der Abwasserleitungen sinnvoll.
Grundsätzlich gibt es fünf Arten von Abwasserleitungen
- Anschlussleitungen
- Sammel(anschluss)leitungen
- Fallrohre
- Sammelleitungen
- Grundleitungen
Die Anschlussleitungen

Bild: C.G.
Die Abwässer, die an der Küchenspüle, dem Waschbecken, Dusche, Badewanne oder Toilette anfallen, werden in sogenannte Anschlussleitungen eingeführt.
Sie sehen hier einen Spülbeckensyphon, der mit einem flexiblen Rohr mit der Anschlussleitung verbunden ist.
Anschlussleitungen haben meist einen Rohrdurchschnitt von 40 oder 50 Millimetern.

Eine Ausnahme bilden Toilettenrohre. Das haben sie sicher schon gesehen. Sie sind dimensioniert wie Fallrohre: 100 Millimeter.
Sammelanschlussleitungen
In fast jedem Bad gibt es ja mehrere Anschlussleitungen: Waschbecken, Badewanne, Dusche… Diese Anschlussleitungen werden in ein größeres Rohr zusammengeführt, eine sogenannte Sammelanschlussleitung. Sie kennen das Prinzip aus der Natur. Verschiedene Bäche fließen in ein Flüsschen, mehrere Flüsschen in einen Strom und so weiter.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Lage der einzelnen Badezimmerelemente zu planen. Eine gute Planung macht die Ableitung der Abwässer leichter.
Je nachdem wie viele Abwässer zusammengeführt liegen die Dimensionen für diese Sammelanschlussleitungen zwischen 70 und 90 Millimetern.
Fallrohre

Die Sammelleitungen werden üblicherweise in Fallrohre geführt. Fallrohre verlaufen typischerweise von oben nach unten durch mehrere Stockwerke. Sie fallen durch ihre Dimension auf mit 100 Millimetern. Gerade in älteren Häusern finden Sie noch gußeiserne oder Keramikfallrohre. Häufig heißt es, sie seien unverwüstlich. Leider war unser gußeisernes Rohr das nicht: Es war durchgerostet…
Hier sehen Sie unsere neues Fallrohr aus einem schallgeschützten Material mit einer Reverseöffnung. Die dient der Reinigung.
Die Grundleitung
Aus dem Haus heraus führt schließlich die Grundleitung. Das oder die Fallrohre werden in diese Grundleitung eingeleitet und dann aus dem Haus heraus in die öffentliche Kanalisation eingespeist.
Vorschriften und Normen regeln die
Vorschriften und Normen regeln, wie Abwasserleitungen zu verlegen sind. Sie sind kein Spaß, sondern verhindern vor allem Verstopfungen. Die entstehen leicht, bei falschen Dimensionen oder ungünstigen Krümmungen. Diese Regeln stelle ich Ihnen in einem weiteren Artikel vor.
Für Hauseigentümer besteht eine Dichteprüfungspflicht
Für diese Grundleitungen gilt seit einigen Jahren eine Prüfpflicht, die zuletzt entschärft wurde. Um Verunreinigungen des Bodens und des Grundwassers zu vermeiden ist es wichtig, daß die Leitungen dicht sind. Daher besteht für Hauseigentümer die Pflicht für die Dichte der Rohre zu sorgen.
Entwässerungspläne
Wenn Sie ein altes Haus kaufen, dann wissen Sie oft nicht, wo diese Rohre verlaufen. Meist sind sie in Wänden oder Böden/Decken versteckt.
Helfen kann Ihnen das Bauamt. Zu jedem Haus sollten sogenannte Entwässerungspläne existieren, die sie dort einsehen können und sinnvollerweise auch kopieren. Diese Pläne helfen Ihnen bei der Suche weiter.
Wenn Sie Änderungen vornehmen, ist es sinnvoll, die Entwässerungspläne zu aktualisieren und diese Aktualisierungen dann auch dem Bauamt bekannt zu geben.
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