Der Zimmermann, der uns half den Dachfirst zu ersetzen und die Gaube neu aufzusetzen stellte uns schon bei der Planung die Frage, wie wir dämmen wollten. Er riet uns schon vor knapp 10 Jahren zu einer Aufsparrendämmung. Ein wirklich guter Rat. Damit sind wir auch bei der Frage, wie wir ein Dach dämmen können:

Es gibt vier Arten der Dachdämmung

  • Die Aufsparrendämmung
  • Die Zwischensparrendämmung
  • Die Untersparrendämmung
  • Dämmung der obersten Geschossdecke

So ist Dein Spitzdach aufgebaut

Lass mich bitte einen kurzen Schlenker machen und den Aufbau eines spitzen Daches erklären. Vielleicht kennst Du das schon, dann entschuldige. Doch viele von uns kennen den Aufbau nicht. Und eine kurze Zusammenfassung hilft, über das Gleiche zu sprechen.

Skizze eines spitzen Daches

Das typische Spitzdach. Bild: C.G.

Bei uns gibt es hauptsächlich ziegelgedeckte Spitzdächer. Sie sind relativ einfach aufgebaut.

Wenn Du Dir die Kernform anschaust, handelt es sich um ein Dreieck. Die seitlichen Schenkel (in der Mathematik würde man von A und B sprechen) sind üblicherweise gleich lang. Diese Balken nennt der Dachdecker: Sparren oder Dachsparren.

Die Längsseite (mathematisch: C) unten wird von der Zimmerdecke gebildet. Die habe ich hier nicht eingezeichnet.

Die meisten Häuser sind lang und haben ein langgestrecktes Dach. Es besteht also aus einer Reihe von Dreiecken, die oben durch einen Balken, den sogenannten Dachfirst fixiert werden.

Wie kommen die Ziegel aufs Dach?

Parallel zum Dachfirst wurden früher (auf heute gehe ich später ein), einfach sogenannte Dachlatten genagelt oder geschraubt. Und auf denen liegen dann die Dachziegel auf. Die haben übrigens auf der Rückseite kleine Nasen mit denen sie an der Dachlatte ‚eingehakt‘ werden. Bei älteren Häusern kannst Du diesen Aufbau auch noch sehr gut sehen.

Sobald ein Dachziegel kaputt geht oder weggeweht wird, gibt es Probleme, weil es reinregnet. Deshalb hat man in der Vergangenheit eine Folie unter den Dachziegeln angebracht. Diese Folie, eine sogenannte Unterspannbahn wurde zwischen Dachsparren und Dachlatte gespannt und mit den Dachlatten fixiert. Diese Unterspannbahn war früher oft nur eine reine Plastikfolie. Bei einem Defekt regnet es auf die Folie und eben nicht mehr ins Haus.

Das Dach heute ist komplizierter

Das hat wesentlich damit zu tun, dass wir heute den Dachboden meist anders nutzen. Aber wir sind heute auch gezwungen, Energie zu sparen. Je weniger Wärme verloren geht, desto besser. Leider ist das Dach eines der Hausteile, die am meisten Wärme durchlassen, also verlieren. – Und bei moderneren Dächern wird keine Plastikfolie als Unterspannbahn verwandt. Moderne Unterspannbahnen sind zwar wasserdicht, aber auch diffusionsoffen. Hier gehe ich nicht weiter ins Detail, sonst wird aus einem Artikel ein Buch. Doch lies doch mehr nach in meinem Artikel: XXX

Logisch, daß sich das Dämmen lohnt. Und jetzt sind wir wieder am Ausgangspunkt. Es gibt drei Arten, das Dach zu dämmen.

Die drei Dämmarten

Die Aufsparrendämmung

Skizze einer Aufsparrendämmung

Die Aufsparrendämmung. Bild: C.G.

Bei dieser Art zu dämmen legst Du eigentlich nur eine Dämmplatte auf die Dachbalken/Dachsparren. Je nachdem welche Dämmung Du wählst und je nachdem welche Dicke Du wählst, desto weniger Wärme verlierst Du über das Dach.

Allgemein heißt es, daß diese Aufsparrendämmung am aufwendigsten und teuersten ist. Wenn Du eh ein neues Dach planst, dann installiere auch gleich eine Aufsparrendämmung!

Aus meiner Sicht lohnt es sich, ich kenne ein Dach mit einer sogenannten Zwischensparrendämmung und ich kenne Dächer ganz ohne Dämmung. Die Aufsparrendämmung kombiniert mit einer Zwischensparrendämmung ist wirklich wirkungsvoll. Hier kannst Du mehr über den Aufbau der Aufsparrendämmung lernen. Damit sind wir schon gleich bei der nächsten Dämmart:

Die Zwischensparrendämmung

Skizze einer Zwischensparrendämmung

Die Zwischensparrendämmung. Bild: C.G.

Bei der Zwischensparrendämmung stopftst Du Dämmung zwischen die Dachbalken/Dachsparren.

Dabei handelt es sich meist um flexible Dämmmatten, die Du meist noch anbringen kannst, ohne das Dach abdecken zu müssen. Problematisch wird das, wenn Deine Unterspannbahn aus einer reinen Plastikfolie besteht. Dann kann ich Dir nur abraten.

Dämmung ist empfindlich, wenn es um Feuchte geht. Daher musst Du hier einen speziellen Aufbau berücksichtigen. Entschuldige, wenn ich hier auf einen eigenen Artikel zur Zwischensparrendämmung verweise.

Untersparrendämmung

Skizze einer Untersparrendämmung

Die Untersparrendämmung. Bild: C.G.

Die Untersparrendämmung ist mir bislang noch nicht untergekommen. Kürzlich habe ich das erste Mal ein Bespiel gesehen – in einem Film. Auf Sixx gibt es immer Sendungen, in denen Paare sanieren, mal einen Raum, mal ein Haus.
Dort sanierte ein Paar sein Badezimmer und unter dem Dach gab es keinerlei Dämmung. Sie lösten das mit Gipskartonplatten, die auf der Rückseite mit Styropor beklebt waren.
Bei uns gibt es solche Platten auch mit zwei, drei Zentimetern Styropor dahinter und die Dämmwirkung ist wirklich mäßig.

Außerdem gibt es ein Problem, wenn Du schon mit einer anderen Form der Dämmung gearbeitet hast. Dann lass lieber die Finger davon, denn zwischen den Dämmschichten kann sich Feuchte sammeln und das wieder führt in der Regel zu Schimmel.

Wir haben eine Variante diesen Problems erlebt. Meine Eltern hatten am Anbau zwei verschiedene Schichten Dämmung aufgebracht. Die haben sich leider zu einem kapitalen Feuchteschaden entwickelt, die wir erst einmal identifizieren mussten. Nicht schön. Aber auch das ist eine andere Geschichte.

Die Dämmung der obersten Geschossdecke

Skizze der Dämmung der obersten Geschossdecke

So wird die oberste Geschossdecke gedämmt. Bild: C.G.

Diese Form der Dämmung kommt ins Spiel, wenn Du Dein Dachgeschoss oder einen Teil davon nicht nutzt.
Statt dann das Dach wie oben beschrieben zu dämmen, legst Du oben auf die oberste Geschossdecke eine mehr oder minder dicke Schicht Dämmung.
Das ist die komfortabelste Form zu dämmen.

Helfen Dir diese Erklärungen schon einmal weiter? Falls Du noch Fragen hast, schick mir doch eine eMail oder formuliere einen Kommentar. Ich freue mich übrigens auch über Anregungen und Ergänzungen – alles was Frau mit Bau weiterhilft.