Eines unserer Probleme in dem kleinen alten ungarischen Dreizimmerhaus war ein Türdurchbruch. Von der Küche immer über den kalten Korridor ins Wohn-Ess-Zimmer erschien uns nicht als gute Idee. Also haben wir einen Durchbruch beschlossen.
50 Zentimeter dicke Wände mit drei Schichten
Ein kühnes Unternehmen bei gut 50 Zentimeter dicken Wänden. Beat begann den Durchbruch zu meisseln. Auf einen Mineralputz folgten Lehm. Die Rückseite der Mauer bestand aus Ziegelsteinen.
Ich verputzte und kalkte an anderer Stelle.
Drei Tage für eine Delle in der Wand
Nach drei Tagen Arbeit, in denen der Schweiß nur so troff, war die Bilanz entsetzlich mager. Ein nettes Loch, aber von einem Durchbruch waren wir weit entfernt. Also Kriegsrat.

Lehm ist weich und bröckelig – besonders in Ungarn
Lehm ist ein sehr weiches Material, vor allem der Lehm in ungarischen Lehmhäusern. Er besteht letztlich nur aus Dreck und Stroh und ist sehr mager und bröckelig. Deshalb ist es auch so mühselig eine Mauer aus Lehm einreißen zu wollen. Der Lehm wird an der Stelle, an der Sie drücken pulverisiert, aber da platzt wenig weg. Das ist wie ein Loch, das man in einen Kuchen drückt.
Sägen statt meißeln
Doch wenn Lehm so weich ist, bietet sich eine andere Art der Bearbeitung an: Will er nicht wegbrechen, schneidet man ihn einfach!
Das Experiment gelingt!
Wir nahmen unsere neongrüne Säbelsäge und schnitten aus dem Lehm Quadrate, die sich mit recht wenig Aufwand aus der Wand herausbrechen ließen.
Bist Du zu stark ist sie zu schwach
Plötzlich waren massive Fortschritte möglich, aber leider nur für etwa zwei bis drei Stunden. Dann brannte das Neonmonster durch und wir waren ziemlich matt gesetzt.
Auch Lehm wird nur mit solidem Werkzeug bezwungen

Photo: Claudia Grötzebach
Wir haben das Experiment dann fortgesetzt mit einer soliden dunkelblauen Akkusäge, die sich allein schon mit ihrem Gewicht durch den Lehm wühlte.
Binnen drei Tagen hatten wir Lehm und Mauerwerk niedergerungen.
Bei den Steinen half nur Meißeln und Muskelkraft
Wir brauchten dann nur noch drei weitere Tage für die Flußsteine…
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