Was tun, wenn ich Fehler entdecke?

BAsiswissen zur Grundsteuerreform

Du hast ein eigenes Haus – aber sicher kein Geld zu verschenken?

Dann ist dieser Beitrag genau richtig für dich. Denn viele Eigentümerinnen bekommen gerade die neuen Grundsteuerbescheide – und sind geschockt von der Höhe. Dabei wären manche Beträge vermeidbar gewesen, wenn beim Ausfüllen der Formulare keine Fehler passiert wären.

Keine Sorge: Du bist nicht allein. Und: Man kann etwas tun.

Folgen der Grundsteuerreform

Was ist überhaupt passiert?

Im Zuge der Grundsteuerreform mussten 2022 alle Immobilienbesitzer*innen eine Erklärung abgeben – mit vielen Angaben zur Wohnfläche, Nutzfläche, Grundstück und Co. Auf dieser Grundlage berechnen die Finanzämter nun die neue Grundsteuer. Und hier beginnt das Problem:

Schieb das nicht vor Dir her

Kleine Fehler mit großen Folgen

Oft haben sich beim Ausfüllen Fehler eingeschlichen, die große, weil teure Folgen haben. Wird z.B. ein Grundstück als unbebaut eingestuft, dann wird es meist als Gewerbegrundstück bewertet und damit auch meist höher besteuert.

Deswegen lohnt sich der Blick auf den Bescheid.

Suche Dir die alten Unterlagen heraus und vergleiche sie mit den aktuellen Bescheiden.

Einige Fehler sind besonders häufig

Die vier häufigsten Fehler – und wie du sie erkennst

1. ❌ Garagen und Kellerräume als Wohnfläche eingetragen?

Zubehörräume wie Keller, Waschküche oder Dachboden zählen nicht zur Wohnfläche – sie sollten mit 0 Quadratmetern angegeben sein.
Und Garagen? Nur wenn sie größer als 50 m² sind, müssen sie berücksichtigt werden. Wurde das falsch gemacht, kann das deine Steuer unnötig in die Höhe treiben.

2. ❌ Keller als Nutzfläche angegeben?

Der Begriff „Nutzfläche“ ist knifflig: Nur gewerblich genutzte Räume wie ein Büro oder Laden zählen dazu.
Dein privater Keller, Carport oder Hobbyraum? Nein!
Ein häufiger Fehler, der deine jährliche Steuer schnell um ein paar Hundert Euro verteuern kann.

3. ❌ Falsche Angaben bei Eigentumswohnungen?

Wenn du eine Wohnung im Mehrfamilienhaus besitzt, musst du nur deine eigene Wohnfläche angeben – nicht die des ganzen Gebäudes.
Und beim Grundstück zählt nur dein Anteil, nicht die Gesamtfläche.

4. ❌ Ungenaue Wohnflächen verwendet?

Viele haben die Quadratmeter aus alten Kauf- oder Mietverträgen übernommen. Doch da steckt oft mehr „Schummelei“ als Genauigkeit drin.
Tipp: Miss nach oder greif auf amtliche Berechnungen zurück. Jeder zusätzliche Quadratmeter kostet.

Häurig ist es für Korrekturen nicht zu spät

Und jetzt? So gehst du vor, wenn du einen Fehler entdeckt hast:

Wende dich direkt an dein Finanzamt – die Kommune ist nicht zuständig. Die Kontaktdaten findest du im sogenannten „Grundsteuermessbescheid“.

✅ Am besten schriftlich einreichen, z. B. über das Elster-Portal oder mit einem offiziellen Formular (gibt’s teils auch online).

⚠️ Die Widerspruchsfrist für den ursprünglichen Bescheid ist oft schon abgelaufen. Ob du für dieses Jahr noch etwas zurückbekommst, entscheidet das Amt.
Aber: Für das nächste Jahr kannst du auf jeden Fall eine Neuberechnung beantragen.

Fazit:

Deine Hausaufgabe lohnt sich!

Auch wenn du keine Steuerexpertin bist – es lohnt sich, deinen Bescheid nochmal durchzugehen. Jede unnötige Angabe kann dich Jahr für Jahr Geld kosten.
Gerade für Frauen, die mit ihrem Haus oft vorsichtig haushalten und keine finanziellen Spielräume verschwenden wollen, kann das bares Geld sparen.

Mach’s dir zur Gewohnheit: Wenn du den Brief vom Finanzamt bekommst – prüf ihn mit klarem Blick. Und hab keine Scheu, Fehler zu korrigieren. Du darfst das. Und du kannst das. 💪

dEINE cHECKLISTE

✅ Ist dein Grundsteuerbescheid korrekt?

🔍 1. Wohnfläche richtig angegeben?

  • Nur tatsächliche Wohnräume (z. B. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche) gezählt?
  • Zubehörräume wie Keller, Waschküche, Dachboden NICHT als Wohnfläche aufgeführt?
  • Angaben mit einer offiziellen Wohnflächenberechnung oder exaktem Nachmessen geprüft?

🚗 2. Garage korrekt erfasst?

  • Garagen unter 50 m² NICHT angegeben?
  • Nur größere Garagen (> 50 m²) in der Erklärung berücksichtigt?

🏢 3. Nutzfläche korrekt mit 0 m² (wenn privat genutzt)?

  • Keine privaten Keller, Carports oder Hobbyräume als „Nutzfläche“ angegeben?
  • Nur gewerblich genutzte Flächen (z. B. Homeoffice mit Kundenverkehr, Laden) eingetragen?

🧾 4. Bei Eigentumswohnungen:

  • Nur die eigene Wohnfläche angegeben – NICHT die des gesamten Gebäudes?
  • Beim Grundstück: Den eigenen Anteil angegeben, NICHT die Gesamtfläche?

📏 5. Flächenangaben nachgeprüft?

  • Nicht blind Zahlen aus alten Miet- oder Kaufverträgen übernommen?
  • Flächen im Zweifel nachgemessen oder durch Fachleute prüfen lassen?

📬 6. Und wenn ein Fehler drin ist?

  • Korrekturanfrage schriftlich an das Finanzamt gestellt?
  • Möglichst über ELSTER oder per Formular (online oder direkt vom Amt)?
  • Hinweis gegeben, dass es sich um eine Selbstkorrektur handelt?

💡 Tipp zum Schluss:

Auch wenn du die Frist zur offiziellen Einspruchserhebung verpasst hast:
👉 Eine Neuberechnung für die kommenden Jahre lohnt sich trotzdem – und ist möglich!

Weiterführende Links

Natürlich kann bin ich keine Rechtsanwältin oder Immobilienexpertin. Ich kann also nicht beraten und gebe hier weiter, was ich recherchiert habe und was mir nützte.

Daher noch einige weiterführende Links:

Hier findest Du den Weg zu Haus & Grund

Dieser Link führt zum Bund der Steuerzahler

Hier findest Du den Weg zu Haufe:
https://www.haufe.de/steuern/steuerwissen-tipps/einspruch-gegen-die-neuen-grundsteuerwertbescheide_170_581360.html

Dieser Weg führt Dich zumein Grundsteuerwert

Einen Link zu einem kostenpflichtigen Antrag auf Fehlerbeseitigende Fortschreibung findest Du hier

 Ich hoffe, das hilft Dir weiter 😉